Freitag, 23. April 2010

Kapitel I - Das Fazit

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass mich mein Bauchgefühl schon sehr, sehr früh warnte und ich im Grunde genommen nichts Anderes hätte tun müssen, als darauf zu hören. Damit hätte ich mir fast zehn Jahre der Verwirrung, der gestörten Wahrnehmung und des Bettelns um echte Liebe erspart. Ich hab's aber nicht getan.

Das große "WARUM?" schwebt hier so herum. Ich versuche es mal einzufangen. Ich war schwer verliebt, wirklich schwer. Ich hatte so extreme Gefühle, wie noch nie vorher! Es schien (!) alles zu passen an Plänen und Ansichten. Die paar Kleinigkeiten glaubte ich schnell in den Griff kriegen zu können und ich war voller Mut und Hoffnung, dass ich in Viktor endlich meinen Hafen, meinen Halt gefunden hatte.

Zudem GAB es schöne Momente, sogar viele, das will ich gar nicht unterschlagen. Er war sehr zärtlich und vorsichtig. Und ich habe am Anfang nicht empfunden, was er später einmal sagte, nämlich dass er schon beim ersten Treffen eher enttäuscht von meinem Äusseren war. Ganz im Gegenteil glaubte ich eine leise Verwunderung von seiner Seite aus wahrzunehmen, dass ich IHN überhaupt mögen konnte...und irgendwie fand ich das süß. Tja, als Fazit des ersten Kapitels liesse sich vielleicht festhalten, dass mir die Fallstricke im Vergleich zu dem Positiven der Beziehung vorkamen wie bedeutungslose Kleinigkeiten und ich deshalb mein Bauchgefühl unterdrückt habe. Auch im Hinblick darauf, dass ich einfach nicht schon wieder pessimistisch sein wollte, weil ich das als sehr, sehr unattraktive Eigenschaft meiner selbst empfand.

Lieber wollte ich positiv in die Zukunft sehen und mit Viktor meine eigenen Luftschlösser bauen, statt zu realisieren, dass ich nur noch einen Fuß breit vom Rand der Gruft entfernt stand, bereit, jeden Augenblick abzustürzen...

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